.... Angst verarbeiten - eine Frau berichtet .. Facing Fear – One Woman’s Story ....
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Ausgangslage
Die meisten Menschen negieren ihre Ängste. Es ist schon fast ein Tabu zu sagen: "Ich habe Angst !" Die Männer können sich das kaum erlauben, die Frauen schon eher. Stimmts ?
Unsere Ängste gehören zu unseren Grundproblemen, die sich in verschiedensten Wirkungen darstellen. Ein Perfektionist mit der Angst vor fehlender Anerkennung neigt zu schneller Kritik, Unsicherheit und sozialer Zurückgezogenheit. Alle Ängste haben ihre Auswirkungen auf unser Denken, Fühlen und Handeln.
Hier nun ein Beispiel einer Frau, die sich mit diesem Thema konstruktiv auseinandergesetzt hat:
Stefanie - der Angst ins Gesicht schauen
Stefanie* berichtet:
Es passiert mir öfters mal, dass ich total überreagiere. Manchmal werde ich wütend und merke, dass es gar keinen wirklichen Grund dafür gibt. Dann frage ich mich jeweils, warum ich bloss so grosse Ängste habe. Woher kommen sie eigentlich ?
Während langer Zeit geriet ich jedes Mal in Panik, wenn ich die ersten Anzeichen einer möglichen Erkrankung bemerkte. Ich sah mich dann schon im Krankenhaus und dort der schlimmsten ärztlichen Behandlung ausgeliefert. Diese auftauchende Panik war mir immer ein Rätsel, bis ich begann, in meiner Kindheit nachzusehen. Dort fand ich interessante Erklärungen:
Ich liege in einem Gitterbett aus kaltem glänzenden Metall. Ich bin eingesperrt und allein. Schreien nützt nichts. Ich bin scheinbar krank und total dem Spital ausgeliefert. Ich bin gerade mal 4-jährig, ein Mädchen, das wegen Scharlach eingeliefert und in Quarantäne gesteckt wurde.
Nur eine Krankenschwester kommt manchmal vorbei und versucht mich zu trösten. 'Sie haben mich vergessen!', denke ich immer wieder. 'Wo ist meine Mama ? Wo ist mein Papa ? Wo sind meine Geschwister ?'
Da, plötzlich bewegt sich etwas hinter der grossen Fensterscheibe. Es klopft. Meine Mutter lächelt und zeigt eine Puppe. Ich lächle. Sie kann nicht reinkommen. Sie gibt die Puppe der Krankenschwester, die sie zu mir bringt. Ich nehme sie in meine Arme und denke: 'Sie haben mich nicht vergessen. Meine Mama ist da. Sie wird mich heimholen, wenn ich wieder gesund bin.'
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Truth Be Told . . .
Most people negate their fear. It’s almost taboo to say, “I’m afraid!” While men can rarely afford to admit it, women are more likely to get away with it. True?
Fear is the main ingredient in every underlying problem we have, but the effects thereof are expressed in many different ways. A perfectionist who is afraid of not receiving enough recognition tends to be insecure, reclusive and quick to criticize. All our fears influence our thoughts, feelings and actions.
The following is an example of how one woman faced her fear and dealt constructively with it:
Stephanie – Facing Fear
Stephanie* writes:
I have a strong tendency to overreact. Sometimes I get furious and then realize there is no real reason for it. Then I ask myself why I am so afraid. Where does all this fear come from?
For a long time, I always panicked at the first sign of sickness. I pictured myself in the hospital undergoing the worst treatments possible. I was always puzzled by this phenomenon until I began to research my childhood. There I found many interesting explanations:
Locked up and alone, lying on a mattress surrounded by shiny metal bars. Crying is useless. I am evidently sick and at the mercy of the hospital where I am being treated – just four years old, a little girl with scarlet fever in quarantine.
Once in awhile a nurse comes by and tries to comfort me. My thoughts are racing. ‘They have forgotten me!’ ‘Where is my mama?’ ‘Where is my daddy?’ ‘Where are my brothers?’
Suddenly I see something moving behind the big window. Someone is knocking on the window. Then I see my mother smiling with a dolly in her hands. I smile. She cannot come in. She gives the dolly to the nurse, who brings it to me. I hold the dolly in my arms and think to myself, ‘They haven’t forgotten me. My mama is here. She will take me home when I am well.’
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Die Angst bleibt
Dieses Erlebnis hat sich tief in mein Herz gegraben. Daher rührt die überdimensionale Angst, wenn ich die kleinsten körperlichen Krankheits-Symptome verspüre. Immer wieder durchlief ich diese Momente. Es wurde mein Angst-Programm.
Dann spürte ich, wie diese Angst mich einsam machte, mich von anderen Menschen trennte. Auch als Erwachsene blieb sie ständig mein Begleiter, besonders dann, wenn ich körperlich erschöpft war.
Sehnsucht nach Freiheit
Ich merkte irgendwann, dass all meine Sehnsüchte und Ängste etwas mit meiner Kindheit zu tun hatten. Irgendwann realisierte ich, dass ich nun die Verantwortung für diese Ängste übernehmen sollte und mich selber entscheiden könnte, was ich mit ihnen anfange. So begann ich, sie niederzuschreiben. Dabei erlebte ich meine Kindheit mit erwachsenen Augen. Es kam plötzlich Wut auf: 'Warum hat das alles meine Mutter zugelassen ?!! Sie hat mich im Stich gelassen !'
Um diese Bewertung zu ergänzen, entschied ich mich, mit meiner Mutter darüber zu reden. Dadurch wurde es mir möglich, ihre Sichtweise der Dinge zu verstehen. Das hat mir geholfen und mir die Möglichkeit gegeben, ihr zu vergeben.
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Forever Fearful
This experience burned a memory deep in my heart. This is the well from which my colossal fear springs whenever I feel the slightest indication that I might get sick. It’s a program I go through again and again – my fear program.
Then I started to feel how this fear made me lonely and cut me off from others. Even as an adult, fear was my constant companion, especially when I was physically drained.
Longing for Freedom
At some point I realized that all my fears and longings were somehow connected to my childhood and that I should take responsibility for my fears. I recognized that I could decide for myself what to do with them. So I began to write them down. In this way, I relived my childhood through the eyes of an adult. I was suddenly overcome with rage. ‘Why did my mother let that happen? She abandoned me!’
In order to shed more light on the subject, I decided to talk to my mother about it. That way I was able to see things through her eyes. It helped me to be able to forgive her.
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4 Schritte vorwärts
Meine Ängste sind noch nicht restlos verschwunden, aber ich habe mir 4 Schritte zurecht gelegt, die ich durchführe.
1. Die Angst erkennen
Ich bin sensibel darüber geworden, wann diese Angst auftritt. Ich merke es sofort. 'Aha, die Angst ist da!' Wenn ich dann meinen Mann nahe habe, dann melde ich sie sofort an. 'Ich habe Angst!', spreche ich laut und bekomme sie so vor mein Gesicht. Interessanterweise verliert die Angst die Oberhand über mich.
2. Die Angst benennen
Sofort gebe ich ihr einen Namen. Manchmal einen ekligen, manchmal einen süssen. So kann ich sie aus Distanz betrachten und mit ihr reden.
3. In Bewegung bleiben
Es macht keinen Sinn für mich, jetzt mich hinzusetzen und mich dieser Angst hinzugeben. Nein ! Ich entscheide mich für ein Aktions-Element. Das kann ein Spaziergang in die Natur sein, ein Telefon zu meiner Freundin, eine Szene aus den Evangelien lesen oder jemandem eine Email schreiben.
Es scheint mir wichtig, dass man solche Ängste mit etwas Liebevollem zu ersetzen beginnt.
4. Reflexion
Angst erlebe ich als Gottessferne. Sobald ich aber IHM näher komme, verschwindet sie. Dabei hilft mir das Gebet. Das mache ich ganz einfach. Ich rede mit dem Herrgott wie mit einem Freund. Oft kommt mir auch eines seiner Worte in den Sinn. ER sagt zum Beispiel: 'Kommet her zu mir mit euren Lasten. ICH werde euch Ruhe und Kraft geben.' (Matth 11:28)
Über die Jahre habe ich feststellen dürfen, dass unser Schöpfergott viel stärker ist als jede Angst. Für dieses Erlebnis bin ich sehr dankbar.
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4 Steps in the Right Direction
My fears have not completely disappeared, but I have found 4 STEPS that help me.
1. Recognize Fear
I have become sensitive to my feelings of fear and am immediately aware of them when they arise. 'Aha! My fear has returned!' If my husband is nearby, I tell him right then. 'I’m afraid!' I say it out loud so I can look it straight in the face. It is so interesting how this small step causes fear to lose its grip on me.
2. Name That Fear
Then I give my fear a name, sometimes an ugly one, sometimes and sweet one. This enables me to look at it from a distance and address it.
3. ‘Just Keep Swimming’
It makes no sense at all for me to sit down and wallow in my fear. No! I make a decision to take action. It could be a walk in the woods, a phone call to a friend, reading a chapter in the life of Jesus or writing an email.
It seems important to me to replace my fears with something nice, something good, something loving.
4. Reflection
I recognize and experience fear as a separation from God, but as soon as I get closer to Him, fear vanishes. Prayer is a very helpful tool in this process. I talk to God like I talk to a friend, and He often reminds me of one of His messages to me. For example, ‘Come to Me, all you who labor and are heavily burdened and I will give you rest.’ Matthew 11:28
Over the years, I have discovered that our Creator God is much stronger than any fear. I am very grateful for this insight. Peace.
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* Name der Frau geändert und Inhalt angepasst, aus Zeitschrift Lydia 2014-1
Fortsetzung folgt
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* The name was changed and the story was adapted from the magazine Lydia 2014-1.
To be continued
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